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Impuls 6.7.2020 – Gebet des Esels 
Palmsonntag ist vorüber. Bei mir löst dieses Fest immer etwas zwiespältige Gefühle aus: einerseits der Jubel mit den Palmzweigen, wir feiern den König Jesus, der in die Stadt kommt – und andererseits klingt ja auch schon die Trauer und das Entsetzen an über das Leiden und Sterben Jesu, wenn wir die Passionserzählungen hören oder lesen. Ein Gedicht von Paul Weismantel richtet den Blick auf den Esel des Palmsonntags:  
Das Tier des Tages: der Esel

Kein Ehrenname, eher ein Schimpfwort,wenn man sich oder andere Esel nennt.Kein Kompliment, eher ein Makel,zu den kleinen Leuten, den Armen zu gehören.Kein „Hoch-zu-Ross“, eher bodenständig,vertraut mit Niedrigem, Schwachem und Geringem.I – a“ heißt das Gebet des Esels, wie damals bei der Flucht nach Ägypten,trage ich dich heute beim Einzug in Jerusalem,I – a“ „in amore“ – aus Liebe. 

Aus Liebe, aus Nächsten-Liebe tragen und ertragen wir auch zur Zeit die vielen Einschränkungen.

Aus Liebe trägt und erträgt Jesus die Anfeindungen, Verurteilung und Gewalt, bis hin zu seinem Tod am Kreuz. 

Besinnen wir uns:
Was ist der Maßstab für mein Handeln und mein Verhalten? Die Liebe? Die Liebe zu meinen Mitmenschen und zu Gott?

Kann ich mich öffnen für die Liebe, die Gott mir schenken will? Was bedeutet es für mich, ein geliebtes Kind Gottes zu sein? 

„Ubi caritas et amor, deus ibi est“ - Wo die Güte und die Liebe ist, da ist Gott. Singen wir – laut oder leise – dieses bekannte Lied und lassen wir uns so stärken von der Zuversicht, dass Gott bei uns ist.

Dazu segne uns und alle, die wir lieben, der gütige Gott. 

Ulrike Lebert, Gemeindereferentin 

 

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